Krankheiten der Meerschweinchen 

Verletzung | Unfall | Krankheiten

Erste Hilfe | Hausapotheke | Hausmittel


Diese Seite gibt lediglich eine grobe Übersicht über mögliche Erkrankungen und Symptome und dient nur der Orientierung. Sollte es Ihrem Meerschweinchen einmal nicht gut gehen oder sollte es Anzeichen für den Befall von Pilz oder Lästlingen haben, ist der Weg zum/zur Tierarzt/Tierärztin Ihres Vertrauens unumgänglich. In Notfällen ist der/die am nächsten erreichbare Tierarzt/ -ärztin immer der/die Beste!

Meerschweinchen sind schwierige und labile Patienten. Es liegt in ihrer Natur zu "verschweigen", wenn es ihnen schlecht geht. Das dient in der freien Wildbahn dazu sich selbst und das Rudel vor Fressfeinden zu schützen. Man muss sein Meerschweinchen genau beobachten und auch auf Verhaltensänderungen achten. Wenn man eines oder mehrere dieser Anzeichen bemerkt, dann muss man es schnellstens zum Tierarzt bringen, auch Nachts oder am Wochenende.

Man sollte jedoch abwägen, ob das Meerschweinchen nun wirklich ein medizinischer Notfall ist. Befall von Ungeziefer, Hautpilz, Haarverlust oder mal ein feuchtes Auge sind nämlich keine Notfälle und können auch bis zum nächsten Werktag warten. 

In manchen Fällen ist es nötig, dass man bevor man zum/zur Tierarzt/ -ärztin fährt, Erste Hilfe leistet.

Leider sind nicht alle Tierärzte/-ärztinnen auf Meerschweinchen spezialisiert. Tierärzte/ -innen müssen sich mit vielen verschiedenen Spezien auskennen, viele spezialisieren sich auf einige bestimmte Arten. Möglicherweise muss man verschiedene Tierärze/-innen aufsuchen und kennenlernen, bis dann der/die Tierarzt/-ärztin des Vertrauens dabei ist.

  1. Tierärztlicher Notdienst
  2. Notfälle/akute Erkrankungen
  3. Vergiftungen
  4. Krankheiten
  5. Erste Hilfe
  6. Homöopathie
  7. ÄtherischeÖle
  8. Immunsystem
  9. Impfungen
  10. Hausapotheke
  11. Hausmittel

Tierärztlicher Notdienst

Am Wochenende und ausserhalb der Sprechzeiten kann man seine/n eigenen Tierarzt/ -ärztin oft nicht mehr erreichen. Für Notfälle gibt es dafür in Landshut eine Notdienstgemeinschaft der Tierärzte/ -innen. Alternativ kann man auch in eine der leider etwas weiter entfernten Tierkliniken oder zu einem/einer Tierärzt/ -innen der/die 24 Stunden Notdienst anbietet, fahren. 

Bitte unbedingt vorher anrufen! Tierärzt*innen müssen sich auch erst auf den Notfall vorbereiten und außerdem nützt es nichts wenn Sie den/die Tierarzt/- ärzti nicht antreffen! Viele Tierärzte/ -ärztinnen sind für ihre Kunden auch ausserhalb der Sprechzeiten erreichbar. Also am besten erst einmal den/die Tierarzt/ -ärztin des Vertrauens anrufen.


An Sonn- und Feiertagen und Nachts

Notdienst der Landshuter Tierärzte/ -innen:

0871-8000 437
(Auf Ansage achten, Schreibzeug bereithalten)


Bei Tierärzten/innen außerhalb von Landshut können sie in der Regel durch einen Anruf in der Praxis (Anrufbeantworter) die Notfallnummer erhalten.
Bei schweren Verletzungen sollten Sie sich umgehend mit der 
Tierklinik der Ludwig-Maximilian-Universität in München in Verbindung setzen.

Tel: (089) 2 18 00

Weitere Tierkliniken:

Tierklinik Schönau (Pfarrkirchen)sanka

Tierklinik Schierling

Tierklinik Haar

Tierklinik Ismaning

Tierklinik Oberhaching

Tierklinik Neufahrn/Freising

Tierärzte/-ärztinnen mit 24 h Notdienst:

Dr. Karpf, Mallersdorf-Pfaffenberg

Dr. Marc Rüblinger Vilsbiburg

Gesundheitszentrum Tiere Passau und Vilshofen

Notfälle und akute Erkrankungen bei Meerschweinchen


Bei Verletzungen, Hitzschlag oder ähnlich akuten Krankheiten muss man das Meerschweinchen nach der Erstversorgung sofort zu einem/r Tierarzt/ -ärztin bringen. Der/die nächsterreichbare Tierarzt/ -ärztin ist bei Notfällen immer der/die Beste! Meerschweinchen müssen immer schnellstens zum/zur Tierarzt/ -ärztin, wenn man
Krankheitsanzeichen bemerkt. Sie haben ein sehr labiles Kreislaufsystem, das im Krankheitsfall schnell versagen kann was dann zum Tod führen kann. Wenn Sie am Wochenende die ersten Symptome bemerken, dann gehen Sie schnell zum Notdienst der Tierärzte/ -ärztinnen oder in die nächste Tierklinik. Bei Meerschweinchen hat man  niemals die Zeit bis zum nächsten Werktag zu warten.

Vorwarnstufe:

Wenn man Verhaltensveränderungen wie Teilnamslosigkeit, Apathie, mit gesträubtem Fell in der Ecke sitzen feststellt, geht es dem Tier nicht gut. Auch Kurzatmigkeit (ohne vorhergehende Aufregung) oder hörbare Atemgeräusche sind Warnzeichen! Hautrötungen und Hautveränderungen, schuppige Haut (kann ein Hinweis auf Pilz- oder Ungezieferbefall sein) und sind eher ein Fall für die normale Sprechstunde

Alarmstufe Rot:

Wenn das Meerschweinchen folgende Symptome zeigt muss es sofort zum Tierarzt gebracht werden!  So manches Meerschweinchen ist schon gestorben, weil es zu spät zum Tierarzt gebracht wurde.

  • verklebte, eitrige, tränende oder getrübte Augen
  • geschwollene Lider
  • verkrustete Nase, Nasenbluten oder Nasenausfluss
  • ständiges Niesen
  • Atembeschwerden, Atemgeräusche
  • Schwellungen oder Verkrustungen an den Lippen
  • Durchfall (SOFORT zum Tierarzt)
  • verklebte Analregion
  • Verstopfung
  • veränderte Beschaffenheit des Kotes (Form, Farbe, Geruch)
  • Appetitlosigkeit/Futterverweigerung
  • aufgeblähter Bauch
  • Lähmungserscheinungen
  • Schmerzlautäußerung
  • Beulen, Schwellungen, Abszesse
  • häufiges Husten
  • zu lange, schiefe oder einrollende Zähne, kann nicht mehr fressen
  • starker Speichelfluss, nasses Kinn (kann ein Hinweis auf Zahnprobleme sein)
  • Schwellungen und Veränderungen am Gesäuge und an den Geschlechtsorganen
  • Gewichtsabnahme von mehr als 50 g pro Woche oder kontinuierliche Gewichtsabnahme
  • Blut im Urin, ständiges Urin absetzen, gekrümmte Körperhaltung, stark stinkender Urin
  • verkrustete und nässende Ohren
  • dauerndes Drehen im Kreis, Gleichgewichtsstörungen oder Krämpfe
  • Dehydrierung
  • Schockzustand
  • Offene Verletzungen (je nach Verletzungsgrad)
  • Frakturen
  • Vergiftungserscheinungen

Diese Informationen sind für den Tierarzt wichtig:

Alter
Gewicht, Gewichtsverlust
Symptome
Zeigt es Schmerzäußerungen?
Nahrungsaufnahme (Wie viel? Zeigt es Appetit?)
Kotabsatz
vorangegangene Erkrankungen/Behandlungen
Medikamente, die das Tier bekommt oder bekommen hat

So kann man dem Meerschweinchen den Tierarztbesuch erleichtern:

Transport nur in einer geeigneten Transportbox, mit Handtuch drunter und Heu, einem Stück Gurke oder was es sonst gerne mag, zur Ablenkung.

Ein mitgenommener Artgenosse erleichtert den Tierarztbesuch

 

Vergiftungen bei Meerschweinchen


Es gibt unzählige Substanzen die in entsprechender Dosierung zu Vergiftungserscheinungen bis hin zum Tod führen können. Jeder Organismus hat einen anderen Stoffwechsel und deshalb können beispielsweise Schnecken Pilze fressen, bei deren Genuss wir Menschen sterben würden. Einige der Gifte werden durch Kochen unschädlich gemacht, manche auch durch Trocknen. Das ist auch einer der Gründe, warum →Heu ca. 6 Wochen gelagert werden muss, bevor es verfüttert wird. Der giftige Hahnenfuß, den sie auch roh nicht fressen würden, verliert dadurch seine Giftwirkung. Andere Pflanzen, wie z. B. die Herbstzeitlose, tun das nicht.

Einen ausführlichen Artikel zu Giftstoffen und Vergiftungen bei Meerschweinchen finden Sie auf meiner Seite: Ernährung/Vorsicht Gift.

Wichtig ist, wie in allen Notfällen, möglichst Ruhe bewahren! Ermitteln, was zu der Vergiftung geführt haben könnte. Das ist für den/die Tierarzt/ -ärztin enorm wichtig! Meerschweinchen können nicht erbrechen, deshalb durchwandern alle Gifte den gesamten Verdauungstrakt.

Vergiftungen können verursacht werden durch:

  • Giftpflanzen (z. B. auch herabgefallene Blätter von Giftpflanzen im gemähten Gras)
  • Getrocknete Giftpflanzen im Heu
  • Pflanzenschutzmittel
  • Schneckenkorn
  • Düngemittel
  • Nikotin
  • Alkohol
  • Medikamente
  • Antiparasitika
  • Pilze, Schimmelpilze
  • Chemische Mittel im Haushalt, z. B. Schimmel Ex
  • Lacke und Lasuren an Einrichtungsgegenständen im Meerschweinchengehege
  • Rauchvergiftung durch qualmende Öfen in den Wohnräumen

Vergiftungserscheinungen können sein:

  • Apathie
  • Koliken, Krämpfe
  • Schaum vor dem Maul
  • Orientierungslosigkeit
  • Lähmungserscheinungen
  • Störungen in der Atmung
  • Durchfälle

Erste Hilfe bei Vergiftungen:

  • Aktivkohle (gibt es als Pulver und Tabletten) in etwas Wasser auflösen und dem Meerschweinchen einflößen.
  • Schnellstens den Tierarzt kontaktieren oder in die nächstgelegene Tierklinik fahren (nachts).
  • das Tier warm halten

Auch handelsübliche Antiparasitika können bei falscher Anwendung Vergiftungen verursachen!

Ein Fallbeispiel: Ein Meerschweinchen wurde mit einem Antiparasitikum, das als Wirkstoff verschiedene ätherische Öle enthält, behandelt. Da es gegen die Räudemilben nicht wirkte, wurde es innerhalb weniger Tage nochmal mit einem dafür geeigneten Medikament von einem/einer Tierarzt/-ärztin behandelt. Leider war das zuviel für den bereits geschwächten Organismus und das Meerschweinchen verstarb innerhalb von 12 Stunden.

Krankheiten der Meerschweinchen

Diese Tabelle bietet eine einfache Übersicht über die häufigsten möglichen Erkrankungen bei Meerschweinchen, erhebt aber trotz
sorgfältiger Recherchen keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Richtigkeit.
Wenn Sie Fragen zu Krankheiten von Meerschweinchen im Allgemeinen oder konkrete Fragen zu Erkrankungen Ihres Meerschweinchens haben, so wenden Sie sich bitte an den/die Tierarzt/ -ärztin Ihres Vertrauens. Ich selbst bin keine Tierärztin und kann allenfalls allgemeine Tipps weitergeben. Wenn Sie aus der Umgebung von Landshut kommen und nicht wissen an wen Sie sich wenden sollen, kann ich Ihnen den/die Tierarzt/ -ärztin empfehlen, bei dem/der unsere Tiere immer gut und mit Herz behandelt werden. Nehmen Sie Kontakt mit uns auf.Viele Krankheiten können jedoch durchartgerechte Haltungund richtigeErnährungvermieden werden, weil das die Grundlagen für ein gut funktionierendesImmunsystemsind.

Egal welchen Verdacht Sie haben, versuchen Sie niemals eine Behandlung ohne das Tier vorher vom Tierarzt untersuchen zu lassen! Ausser, es handelt sich um einen Notfall bei dem Sie erste Hilfe leisten müssen.

Parasiten:

Flöhe
Haarlinge
Milben
Haarbalgmilben
Raubmilben
Räudemilben
Pelzmilben
Zecken (selten, mit Zeckenkarte oder anderem geeigneten Werkzeug herausziehen)
Fliegenlarven

Im Zoohandel erhältliche Pulver und Sprays gegen Milben und andere Lästlinge helfen nicht gegen alle Milbenarten. Manchmal hat man es auch mit Resistenzen zu tun. Bei einigen Milbenarten ist es erforderlich dass man auch den Stall behandelt. 


Erkrankungen des Bewegungsapparates

Arthrose
Arthritis
Osteodystrophie


Hautkrankheiten

Hautpilze
Ekzeme
Allergien
Atherome


Vergiftungen

 

  • Giftpflanzen(auch herabgefallene Blätter im gemähten Gras!)

  • Pflanzenschutzmittel

  • Schneckenkorn

  • Düngemittel (z. B. Rasendünger)

  • Nikotin

  • Alkohol

  • Medikamente

  • Antiparasitika

  • Pilze, Schimmelpilze

  • Rattengift

  • Chemikalien im Haushalt, z. B. Schimmel Ex

  • Lacke und Lasuren an Einrichtungsgegenständen im Meerschweinchengehege

  • Rauchvergiftung durch qualmende Öfen in den Wohnräumen

Vergiftungserscheinungen können sein:

  • Apathie

  • Koliken, Krämpfe

  • Schaum vor dem Mund

  • Orientierungslosigkeit

  • Lähmungserscheinungen

  • Störungen in der Atmung

  • Schluckbeschwerden, Speichelfluss

  • Durchfall

 


Augenerkrankungen

Rolllid
Hornhautverletzung
Bindehautentzündung
Fettauge
Augenverknöcherung, Osseäre Choristie

Achtung: Bei Augenerkrankungen jeglicher Art niemals Kamille oder andere Hausmittelchen verwenden. Kamille und andere Kräutersude enthalten ätherische Öle die auf die Augen austrocknend und reizend wirken. Bei Entzündungen und Verletzungen die vom Tierarzt verordneten Salben verwenden. Um Eiter oder andere Entzündungssekrete zu entfernen verwendet man ausschließlich abgekochtes, lauwarmes Wasser und ein sauberes Zewa oder Tempotaschentuch.


Krankheiten an inneren Organen und Infektionskrankheiten

Ganz allgemein können Meerschweinchen Erkrankungen bekommen, die wir auch aus der Humanmedizin kennen. Einige dieser Erkrankungen sind, wenn es sich um Infektionskrankheiten handelt, sogenannte Zoonosen. Also Krankheiten, die vom Mensch zum Tier oder umgekehrt übertragen werden können. Andere Erkrankungen bekommt nur das Meerschweinchen oder andere Nager. Je nach krankheitsspezifischer Symptomatik sind die Meerschweinchen teilnahmslos, fressen nicht mehr und magern ab. Oft fallen diese Krankheiten aber erst auf, wenn der Gesundheitszustand so weit angeschlagen ist, dass das Tier schon zu krank ist um ihm noch helfen zu können.  Die beste Vorbeugung ist eine gesunde →Ernährung, →artgerechte Haltung und ein gut funktionierendes →Immunsystem.

 Bei echten Notfällen immer sofort zum Tierarzt

 

Notfall?

Abszesse

Erscheinungsbild: Schwellungen, kugelrund tastbar, gefüllt mit meist eitrigem Sekret, können sehr groß werden (Tischtennisball),
Ursachen: Meistens durch kleine Verletzungen der Haut, durch die Bakterien eindringen können. Meerschweinchen neigen auch zur Bildung von überaktiven Talgdrüsen,
den sog. Atheromen. Diese können ebenfalls Ursache für Abszesse sein.
Heilungschancen: gut bei Behandlung mit Antibiotika, Abszesse müssen gespalten werden, wenn sie nicht vorher von selbst aufplatzen und sich entleeren. Die Wunde muss anschließend mit Wasserstoffperoxyd gespült werden und vorerst offen bleiben. Bei sehr großen Abszessen kann eine Operation nötig sein.

 






eventuell

Amöbiasis

Erscheinungsbild: Durchfall, Fressunlust
Ursachen: innerer Parasit, ständig im Darm vorhanden; Ausbruch der Krankheit meistens als Folge schlechten Allgemeinzustandes
Heilungschancen: abhängig von Begleiterkrankungen und Allgemeinzustand

 

ja

Bindehautentzündung

Erscheinungsbild: Entzündliche, tränende Augen, eventuell eitrig
Ursachen: Zugluft, Bakterielle Infektion, Staubbelastung durch schlechte Einstreu oder schlechtes Heu, →Chlamydien
Heilungschancen: gut,  Antibiotische Augentropfen, Salben

 

eventuell

Blähungen, Aufgasung, Tympanie

Erscheinungsbild: aufgeblähter Bauchraum, gesträubtes Fell, Teilnahmslosigkeit oder große Unruhe, beim Abhören Trommelgeräusche
Ursachen:→falsche Fütterung (verdorbenes, zu kaltes, überlagertes Grünfutter,ungewohnte Kost, plötzliche Futterumstellung (z.B. das junge Gras im Frühjahr),→Wurmbefall Magenüberladung durch zu viel und zu schnell gefressenes Kraftfutter
Heilungschancen: gut bei schneller Behandlung (Sab simplex, Lefax, bird bene bac)

 

 

 

ja

Blasenentzündung

Erscheinungsbild:häufiges Urinieren ständig feuchtes Hinterteil, evtl. Entzündungen der Haut, evtl. Blut im Urin
Ursachen: Bakterielle Infektion, Blasenschlamm/Gries, Nierensteine, Blasensteine,
Heilungschancen: gut bei schneller Behandlung

 

 

ja

Chlamydien, Chlamydophila caviae

Erscheinungsbild: Entzündungen und Veränderungen der Augen, ähnlich wie Bindehautentzündung, zusätzlich können Schnupfensymptome auftreten.
Ursachen: Bakterielle Infektion, zur Diagnose ist ein gesonderter Abstrich erforderlich, ist artspezifisch und ist daher nicht für andere Tiere oder Menschen gefährlich
Heilungschancen: Gut bei konsequenter Behandlung

 

 

 

ja

Clostridiose

Erscheinungsbild: Durchfall, Blähungen
Ursachen: Bakterie ist fast immer im Darm, Ausbruch bedingt durch: Stress, Vitaminmangel, Futterumstellungen
Heilungschancen: abhängig vom Allgemeinzustand

 

 

ja

Colibacillose

Erscheinungsbild: gesträubtes Fell, Teilnahmslosigkeit, Durchfall, schneller Gewichtsverlust
Ursachen: Bakterie ist fast immer im Darm, Ausbruch bedingt durch: Störungen der Darmflora (Futter, Antibiotika), mangelnde Käfighygiene
Heilungschancen: schlecht - Krankheit führt meist innerhalb weniger Tage zum Tod

 

 

ja

Darmkokzidose

Erscheinungsbild: Durchfall mit blutigem, schleimigem Kot, struppiges Fell, starke Abmagerung, gekrümmter Rücken
Ursachen: innerer Parasit, Ansteckung durch andere Tiere, infizierte Umgebung begünstigt durch mangelnde Hygiene, Vitamin-C-Mangel, schlechter Allgemeinzustand
Heilungschancen: abhängig vom Allgemeinzustand

 

 

ja

Diabetes, Zucker

Erscheinungsbild: häufiges Trinken, vermehrtes Urinieren, Fresssucht, Linsentrübung
Ursachen:Unsicher: möglicherweise genetisch bedingt, Fehlernährung
Heilungschancen: Heilung nein, aber bei  Futterumstellung gute Lebensqualität möglich. Wirksamste Vorbeugung: Viel Bewegung, ausgewogene gesunde Ernährung, Vermeidung von Übergewicht. 

 

 

eventuell

Durchfall

Erscheinungsbild: breiiger bis flüssiger Kot, schleimiger Kot, übelriechend
Ursachen: Durchfall an sich ist eigentlich keine Ekrankung sondern kann vielfältige Ursachen wie Infekionen, Wurmbefall, Fehlernährung haben
Heilungschancen: Abhängig von Ursache und Behandlung

 

 

ja

Encephalitozoon Cuniculi

Auffällige Symptome

  • der Kopf wird schief/ verdreht gehalten weshalb die Krankheit auch Schiefhals, bzw englisch "Head Tilt" genannt wird.  

  • Die erkrankten Meerschweinchen haben Gleichgewichtsprobleme und kippen beim schnellen Laufen oder Männchen machen um. Oft laufen sie auch im Kreis, wobei der Kopf dabei schief gehalten wird.

  • Kopfschütteln

  • Lähmungserscheinungen, oft der Hinterläufe

  • Kopf in den Nacken legen (Himmelsgucker), Mäulchen aufreissen, Augenflimmern

  • Desorientierung

Treten ein oder mehrere Symptome auf ist unverzüglich ein Tierarzt aufzusuchen, egal ob →Nachts oder am Wochenende! Nur durch eine sofortige Behandlung können massivere Schäden am Nervensystem verhindert werden!

Quelle und nähere Informationen: Silvias Meerschweinchen

 

 

 

 

 

ja

Eierstockzysten/Ovarialzysten

Erscheinungsbild: Bauchraumvergrößerung, Haarausfall auf beiden Seiten des Bauches, möglicherweise auch an anderen Körperstellen, Verhaltensänderung
Ursachen: Hormonstörungen
Heilungschancen: abhängig vom Allgemeinzustand und der Größe

 

 

nein
 

Erkältung/Schnupfen

Erscheinungsbild: verklebte Augen, Nase, Niesen, Appetitmangel, Fieber, Husten, Atemprobleme
Ursachen: Infektion mit Bakterien oder Viren, Chlamydien
Heilungschancen: Abhängig vom Krankheitserreger, bei Viren ist eine Behandlung mit Antibiotika nicht möglich

 

 

ja

Gebärmutterentzündung

Erscheinungsbild: Scheidenausfluss, Fressunlust, Teilnahmslosigkeit
Ursachen: Hormonelle Störung mit Infektion, Tumor
Heilungschancen: abhängig vom Allgemeinzustand

 

ja

Harnstein/Blasenstein/Nierenstein

Erscheinungsbild: Schmerzlaute beim Urinieren, Blut im Urin
Ursachen: zu wenig Wasser, falsche Fütterung: zu viel Calcium (Luzerne, Kohlrabiblätter, Kräuter), zu viel Vitamin D im Futter
Heilungschancen: möglich, jedoch Gefahr der Wiederholung

 

eventuell

Herzinfarkt

siehe Schlaganfall

 

ja

Hitzschlag, Überhitzung

Erscheinungsbild: absolute Teilnahmslosigkeit, schnelle Atmung, bläuliche Verfärbung der Schleimhäute
Ursachen: Hitze, hohe Sonneneinstrahlung, fehlendes Wasser
Heilungschancen: gut bei schneller Behandlung →Erste Hilfe,

 

 

ja

Leukose

Erscheinungsbild: Teilnahmslosigkeit, Fressunlust, Abmagerung, später Vergrößerung der Lymphknoten
Ursachen: Virusinfektion
Heilungschancen: keine, endet meist mit dem Tod des Meerschweinchens

 

ja

Lungenentzündung

Erscheinungsbild: Fieber/Untertemperatur, Atemprobleme, Atemgeräusche (Rasseln), schlechter Allgemeinzustand, Husten
Ursachen: Infektion mit Bakterien/Viren
Heilungschancen: Abhängig vom Erreger

 

ja

Meerschweinchenlähme

Meerschweinchenlähme ist eine Gehirn und Rückenmarksentzündung und wird durch ein Virus, möglicherweise durch den Polio Virus (Kinderlähmung) (div. andere Quellen) verursacht .

Meerschweinchenlähme Anatomie und Pathologie der Spontanerkrankungen der kleinen Laboratoriumstiere von Rudolf Jaffe

Vitamin C Mangel ist nicht die Ursache dafür, kann aber ähnliche Symptome wie z. B. die Lähmung der Beine verursachen, so dass hier eine Differnzialdiagnose erforderlich ist

ja

Ohrenentzündung

Erscheinungsbild: ähnlich wie bei E. Cuniculi - deshalb gibt es manchmal auch bei Tierärzten Fehldiagnosen! Gleichgewichtsstörungen, Kopfschiefhaltung, Juckreiz/Schmerz, Fieber, Kopfschütteln, Kratzen, eventuell eitriger Ausfluss aus dem Ohr, eitriger Gestank, Appetitlosigkeit, schlechter Allgemeinzustand
Ursachen: Bakterielle Infektionen, oft in Verbindung mit Erkältungen
Heilungschancen: Gut, bei richtiger Behandlung

ja

Pseudotuberkulose, Rodentiose

Erscheinungsbild: Lymphknotenverdickung im Bauchraum, Durchfall, starke Abmagerung, Lähmung
Ursachen: bakterielle Infektionskrankheit durch infiziertes Futter
Heilungschancen: keine, Tiere müssen eingeschläfert werden; Tierärzte empfehlen z.T. sogar die Tötung aller Tiere, da die Krankheit hochgradig ansteckend ist

ja

Salmonellose

Erscheinungsbild: blutiger Durchfall, hohes Fieber, Erbrechen (obwohl ein Meerschweinchen üblicherweise NICHT erbrechen kann), Abmagerung, Schnupfen, Bindehautentzündung
Ursachen: Ansteckung durch andere Tiere(Wildnager)
Heilungschancen: sehr gering, in der Heimtierhaltung allerdings selten beobachtet

ja

Schlaganfall

wenn das Tier plötzlich und ohne Vorzeichen tot im Käfig liegt, könnte dies ein Herzinfarkt oder Schlaganfall gewesen sein. Nicht immer ist das Tier sofort tot und in einigen Fällen überlebt es sogar und lebt, mit kleinen Einschränkungen, noch gut weiter. Bei einem Schlaganfall bleiben meist kleine Lähmungen oder Kopfschiefhaltung zurück. Man kann nichts tun, ausser das Tier ruhig liegen zu lassen und  den Körper wärmen, damit es nicht Untertemperatur und Kreislaufversagen bekommt.

Bei sehr hohen Aussentemperaturen darf man das natürlich nicht machen, denn es könnte auch ein Hitzeschlag sein. In diesem Fall ist der Tierarzt aufzusuchen. Bei Herzinfarkt oder Schlaganfall empfiehlt es ich aber, diese Aufregung zu vermeiden.

ja

Toxoplasmose

Erscheinungsbild: Teilnahmslosigkeit, Fressunlust, Fieber, später Durchfall, Nasenausfluss
Ursachen: innerer Parasit, Aufnahme über infiziertes Futter
Heilungschancen: abhängig vom Allgemeinzustand

ja

Trächtigkeitstoxikose

Erscheinungsbild: Teilnahmslosigkeit, schneller Gewichtsverlust, Krämpfe,
Ursachen: Übergewicht, Energiemangel begünstigt durch: wenig Bewegungsmöglichkeit, Füttern von proteinreicher und fettreicher Nahrung, Stress (z.B. Umzug, plötzliche Futterumstellung, fehlende Rückzugsmöglichkeit),  Vitamin-C-Mangel
Heilungschancen: schlecht

ja

Trichomoniasis

Erscheinungsbild: Durchfall, Abmagerung, struppiges Fell
Ursachen: innerer Parasit, Übertragung durch infizierten Kot (Fressen des Blinddarmkots)
Heilungschancen: abhängig vom Allgemeinzustand

ja

Tumore

Erscheinungsbild: Tumore können in vielfältigen Arten, gut- oder bösartig auftreten, das würde den Rahmen dieser Seite sprengen. Sie kommen niemals von heute auf morgen, wachsen mehr oder weniger langsam. Wenn Sie "von heute auf morgen" eine Tumorähnliche Schwellung feststellen, handelt es sich wahrscheinlich um einen Abszess.

 

Tyzzersche Krankheit

Erscheinungsbild: Durchfall, Fressunlust, Teilnahmslosigkeit
Ursachen: Bakterielle Infektion
Heilungschancen: schlecht, möglich bei schneller Behandlung

ja

Verstopfung, Obstipation

Erscheinungsbild:Teilnahmslosigkeit, kleine, aneinanderhängende Kotbällchen, unter Umständen auch Aufgasungen
Ursachen: zu wenig Wasser, Fütterungsfehler (zu viel Stärke bei fehlender Rohfaser), Bewegungsmangel,→Erste Hilfe

ja

Würmer

Erscheinungsbild: Je nach Art Durchfall, Gewichtsverlust, gesteigerter Appetit
Ursachen: Infektion durch Wildnager, z. B. im Freilauf, Flohbisse, verunreinigtes Futter
Heilungschancen: Gut, bei rechtzeitiger Diagnose (Kotprobe) und Behandlung (Entwurmungsmittel)

eventuell

Zahnprobleme

Erscheinungsbild: Probleme bei der Nahrungsaufnahme, Schluckbeschwerden, Speichelfluss
Ursachen: Zahnfehlstellung (Brückenbildung), Abszess, Zahnfleischentzündung, Fremdkörper, Zahn abgebrochen
Heilungschancen: Abhänging von der Diagnose

eventuell

Quelle: ©P. Limmer (mit freundlicher Genehmigung von www.meerchenwelt.de)

 

Erste Hilfe beim Meerschweinchen

Was tun in Notfällen?

Das Wichtigste zuerst: Ruhe bewahren! Wenn Sie selbst aufgeregt sind, übertragen Sie diese Aufregung zu dem kranken Tier und das ist gar nicht hilfreich.

Viel kann und sollte man als medizinischer Laie nicht machen, aber in bestimmten Fällen kann man doch wirksame Ersthilfe leisten, bevor man den Weg zur Tierarztpraxis antritt.

Vergiftungen:

Sie haben beobachtet, dass ihr Meerschweinchen giftige Substanzen zu sich genommen hat, weil es z. B. an einem Blatt des Oleanders geknabbert hat? Sie wissen nicht, was es gefressen hat es zeigt aber eindeutige Vergiftungserscheinungen?

Sofort Aktivkohle (gibt es als Tabletten oder Pulver und sollte man immer zu Hause haben) aufgelöst mit etwas Wasser ins Mäulchen spritzen! Aktivkohle ist sehr wirksam, bindet Giftstoffe und kann unter Umständen das Schlimmste verhindern. Zur Not kann man auch ein Stückchen Holzkohle vermahlen. Das ist dann zwar nicht gereinigt, ist aber besser als Nichts zu tun. Anschließend sofort zum Tierarzt.
Körperwärme erhalten, das Meerschweinchen mit einem Handtuch zudecken.

Mit Aktivkohle kann man eigentlich nichts falsch machen, denn sie hat keine schädliche Wirkung wenn sie falsch indizert ist.

Durchfall durch falsches oder ungewohntes Futter

Ihr Meerschweinchen war nach dem Winter zum ersten Mal wieder auf der Wiese im Freilauf und hat nun Durchfall? Es hat etwas gefressen, das es vorher noch nie hatte und hat davon Durchfall bekommen?

Zunächst kein Frischfutter mehr geben, nur Heu füttern. Auch hier hilft Aktivkohle schnell den Darm zu regulieren. Das Hausmittel Karottensuppe nach Moro hilft schnell und effektiv. Man kann auch fein geriebenen Apfel anbieten.

Sonnenbrand

Zuviel Sonne abbekommen? Aua, das kann auch für Meerschweinchen schmerzhaft werden. Meistens erwischt es die Ohren von sehr hellen Tieren mit wenig Pigment, also cremfarbene und weisse Tiere.

Das ist natürlich schmerzhaft aber nicht Lebensgefährlich. Hilfe verschaffen die handelsüblichen Salben gegen Sonnenbrand, wie z. B. Fenistil Gel.

Sonnenstich/Hitzeschlag

Sommerliche Hitze ab 30° C kann für Meerschweinchen gefährlich werden. Besonders ältere oder beispielsweise durch eine Herzerkrankung geschwächte Tiere leiden dabei. Sollte es trotz vorbeugenden Maßnahmen (Beschattung, Frischluft, ggf. Kühlung) zu einem Hitzschlag kommen muss das Tier vorsichtig mit feuchten gekühlten Tüchern abdecken und auf ein feuchtes Tuch legen. Dabei sollte aber die Körperwärme entweichen können. Mit einer Spritze versuchen Wasser einzuflößen, wenn das Tier aber noch halbwegs fressen kann geht auch Saftfutter wie Gurke. Dann sofort zum/zur Tierarzt/ -ärztin.

Augenverletzungen

Heu und Stroh eignet sich aus der Sicht der Meerschweinchen hervorragend zum Schlafen und so schlüpfen sie gerne in Heuraufen. Aber auch Stroh, dass man als Einstreu verwendet, kann Verletzungen der Augenhornhaut verursachen.

Eine Verletzung der Hornhaut ist meistens schnell zu erkennen, weil das Auge erschreckend trübe wird. Als erste Hilfe muss, sofern er noch im Auge ist, der Fremdkörper mit einer Pinzette entfernt werden. Dann wird das Auge mit einer vom Tierarzt verordneten Augensalbe behandelt. Meist wird die Trübung dann innerhalb von 2 Tagen besser und verschwindet meistens ganz.

Unterkühlung

Unterkühlung kann durch Nässe in Verbindung mit Kälte verursacht werden, weitaus häufiger kommt es jedoch durch eine andere Erkrankung oder nach einer Operation zu Untertemperatur. Die normale Körpertemperatur der Meerschweinchen liegt zwischen 38 und 39,5 ° C.

Unterkühlung durch äussere Einflüsse: Das Tier vorsichtig trocknen und zunächst warm halten, aber nicht zu warm. Eine warme, aber nicht heisse Wärmeflasche, oder besser noch einen Snuggelsafe unter das in ein Handtuch gewickelte Meerschweinchen legen, bis es wieder munter wird und frisst.

Unterkühlung durch Krankheit: Meerschweinchen bekommen nur in seltenen Fällen Fieber, z. B. bei bakteriellen Infektionen. Dafür bricht ihr Kreislauf schnell zusammen, es bekommt Untertemperatur bis der Kreislauf schließlich völlig versagt. Auch in diesem Fall muss man das Tier wärmen mit Snugglesafe oder Wärmeflasche, aber nicht überhitzen!

Bissverletzungen durch andere Meerschweinchen

Wunde mit einer geeigneten Wunddesinfektion (z. B. Betaisadona) behandeln und wenn die Wunde nicht zu groß ist abwarten. Sollten sich Anzeichen für eine Entzündung oder gar einen Abszess zeigen, muss der Tierarzt ein Antibiotikum verschreiben.

Bei größeren Wunden muss die Wunde tierärztlich versorgt und ggf. genäht werden.

Bienen-, Wespen-, Hornissenstiche

Stiche dieser Art sind für Meerschweinchen lebensgefährlich. Sollte es dazu kommen: Stichwunde kühlen und sofort zum Tierarzt.

Verletzung der Krallen

Schnell ist es passiert, dass man beim Krallen schneiden ein Stück zu viel abschneidet. Das ist für das Meerschweinchen zwar schmerzhaft, und blutet meistens auch, ist aber nicht weiter tragisch und heilt auch wieder. Hier hilft Sprühpflaster um die Wunde zu verschließen bis sich ein natürlicher Wundschutz gebildet hat.

Herzinfarkt/Schlaganfall

Bei Verdacht auf einen Herzinfarkt/Schlaganfall (Meerschweinchen liegt plötzlich und ohne Vorzeichen im Gehege) kann man, sofern das Tier noch am Leben ist, nur für Ruhe sorgen und das Tier mit einem Snuggelsafe oder einer Wärmeflasche wärmen und es am besten ruhig liegen lassen. Gerade bei einem Schlaganfall kann es durchaus sein, dass es sich wieder erholt und schon am nächsten Tag wieder durch das Gehege läuft.

Verstopfung

Saftfutter wie Gurke und ein Teelöffel hochwertiges Speiseöl können hier helfen.

 

Homöopathie bei Meerschweinchen

Wenn Sie, liebe Leser und Leserinnen hier nun eine Anleitung zur Behandlung von Meerschweinchen oder gar Empfehlungen zu homöopathischen Arzneien erwarten, dann sind Sie hier falsch. Ich möchte auf dieser Seite nicht über Sinn oder Unsinn von homöopathischen Arzneien schreiben. Aber es ist mir wichtig in Bezug auf die Behandlung von Meerschweinchen folgendes zu sagen:

Homöopathie hat meiner persönlichen Meinung nach in der Medizin durchaus ihre Daseinsberechtigung. Sie mag - auf ihre Weise - auch Wirkung zeigen. Auch Placebos können heilen, denn die Psyche spielt eine enorm wichtige Rolle dabei und darf nicht unterschätzt werden.

Die Anregung der Selbstheilungskräfte ist sicher ein sehr lobenswertes Ziel, auch in der Veterinärmedizin. Aber wenn man sie anwendet, dann sollte man um die Grundsätze und Wirkungsweisen der Homöopathie Bescheid wissen.

Homöopathie eignet sich nicht zur alleinigen Behandlung von akuten Erkrankungen und sollte wenn, dann nur begleitend und unterstützend gegeben werden.

Meerschweinchen sind empfindliche Patienten mit einem sehr labilen Kreislaufsystem. Wir haben hier nicht die Zeit um auszuprobieren, ob eine Arznei geeignet ist und eine Besserung bewirkt. Auch die in der Homöopathie sogenannte Erstverschlechterung ist hier nicht erwünscht und kann gefährlich werden. 

Deshalb ist meiner Meinung nach die Notfallbehandlung mit Schulmedizin immer das Mittel der allerersten Wahl. Der Weg zum Tierarzt ist unumgänglich, denn sogar eine für den Menschen harmlose Erkältung ist für Meerschweinchen eine lebensbedrohliche Erkrankung!

Nebenher kann man ruhig Homöopathie anwenden. Auch bei Erkrankungen für die es bei Meerschweinchen keine schulmedizinische Behandlungsmöglichkeit gibt, schadet es nicht.

Des Weiteren wird Homöopathie gerne mit "Naturmedizin", also Phytotherapie verwechselt. Dies ist aber ganz und gar nicht das Gleiche, denn in der Phytotherapie werden konzentrierte Wirkstoffe aus Pflanzen angewendet, z. B. in Form von Ätherischen Ölen, Tee, Tabletten oder Tinkturen. Hier sind die Wirksubstanzen durchaus nachgewiesen und können auch unerwünschte Wirkung zeigen.

Ich bin der Meinung: Wer heilt hat Recht und solange Niemand zu Schaden kommt sind viele Mittel legal. Jeder gute Homöopath und Heilpraktiker kennt die Grenzen dieser Mittel und wird dann in diesem Fall auch an den Schulmediziner verweisen.


Ätherische Öle für Meerschweinchen
Natürlich ist gleich gesund???

Ob als Aromatherapie, als natürlicher Zusatz in Pflegemitteln oder alternatives Heilmittel - Ätherische Öle finden schon seit sehr langer Zeit ihren Platz in der Heilkunde, und das mit Recht. Viele medizinisch wirksame Substanzen sind darin enthalten. ABER: Wo eine Wirkung ist, sind auch unerwünschte Wirkungen zu finden und manche sind durchaus toxisch. Nur weil es natürlich ist, ist es nicht gleich harmlos und im Gegensatz zur Anwendung von frischen oder getrockneten Kräutern die man als Futter oder Teeaufguss anwendet, sind die Wirkstoffe in den Ölen hoch konzentriert. 

Ausserdem haben unterschiedliche Lebewesen auch einen unterschiedlichen Stoffwechsel. Was z. B. für Menschen eine heilsame Medizin ist, kann für das eine oder andere Tier tödlich sein. Als Beispiel sei hier das Teebaumöl genannt, das eine Zeit lang als Allheilmittel gehypt wurde. Für Katzen ist es nämlich tödlich und darf keinesfalls angewendet werden.

Da unsere Meerschweinchen aufgrund ihrer geringen Körpermasse und ihres Stoffwechsels sehr viel empfindlicher auf diverse Substanzen reagieren können, ist hier allerhöchste Vorsicht geboten!

Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift;
allein die Dosis machts, daß ein Ding kein Gift sei.“

Paracelsus ( Theophrastus Bombastus Paracelsus von Hohenheim)
1493-1541, Schweizer Arzt


Mir wurde schon berichtet, dass ein Meerschweinchen durch die Anwendung des beliebten Teebaumöles verstorben ist. Die Besitzerin hatte dieses zwischenzeitlich durchaus umstrittene Öl am ganzen Körper eingerieben um Milben zu bekämpfen. Die Folge war eine Vergiftung mit Todesfolge.

Wenn man also mit Ätherischen Ölen arbeiten möchte muss man sich vorher gründlich informieren und einen Tierarzt zu Rate ziehen. Niemals einfach so drauf los behandeln!

Diese Öle dürfen bei Meerschweinchen nie angewendet werden:

  • Kampfer

  • Teebaumöl

  • Menthol

  • Rosmarien

  • Geraniol

Zu beachten wäre da noch:

  • Vor der Anwendung einen Fachmann befragen oder einen Kurs belegen, zumindest ein gutes Buch kaufen.

  • Ätherische Öle niemals bei trächtigen oder laktierenden Tieren anwenden.

  • Nie bei Jungtieren anwenden.

  • Nicht bei offenen Hautstellen, Wunden, Knochenbrüchen oder Schwellungen anwenden.

  • Niemals an Augen, in den Ohren oder an den Schleimhäuten anwenden.

  • Folgende Öle dürfen bei Meerschweinchen gar nicht angewendet werden: Minzöle, Rosmarienöl CT Cineol, Eucalyptusöle, Teebaumöl.

  • Verfallsdatum beachten und auch keine Öle mit deutlichen Anzeichen von Verderb anwenden. (Trübung, ranziger Geruch)

  • Ätherische Öle immer nur unterstützend anwenden, sie ersetzen keine Antibiotika!

  • Dosis beachten und immer nur in der entsprechenden Verdünnung anwenden!

  • Niemals auf inkompetente Empfehlungen hören: "Das ist natürlich deshalb kannst du es ruhig verwenden."

  • Nur naturreine Öle, keine Billigprodukte verwenden.


Wenn es zu Vergiftungen durch falsche Anwendung von ätherischen Ölen kommen sollte, kontaktieren Sie bitte schnellstens einen Tierarzt! Bei Hautreizungen die Stelle mit klarem Wasser spülen.

 

Das Immunsystem steht vor jeder Krankheit

Die beste Krankheit ist die, die man erst gar nicht bekommt.

Das Immunsystem hilft dabei, aber es ist sehr kompliziert und auch bei Menschen ist es noch nicht vollständig erforscht. Damit Krankheiten aber erst gar nicht Oberhand gewinnen können ist wichtig, dass es gut funktioniert. Unzählige Keime, Bakterien, Viren, Mykoplasmen, Pilze und Parasiten leben ständig auf jedem Körper.  Viele davon helfen dabei uns gesund zu erhalten, z. B. unsere Darmflora die aus vielen verschiedenen Bakterien besteht. Zwischenzeitlich wissen wir, dass eine wichtige Grundlage für unser Immunsystem unser Darm ist. Das ist bei Meerschweinchen nicht anders.

Wie kann man das Immunsystem der Meerschweinchen unterstützen?

Eine gesunde Verdauung ist die aber schon die halbe Miete. Um diesen wichtigen Baustein des Immunsystems der Meerschweinchen aufrecht zu erhalten, ist eine ausgewogene, gesunde und artgerechte Ernährung wichtig.

Frisches, nicht durch Kot von anderen Tieren (z. B. Vogelkot) verunreinigtes →Futter verwenden. Das kann beim Mähen von Wiese schnell passieren. Auch verschimmeltes oder angefaultes Futter ist tabu!

Stress vermeiden. Dauerstress ist auch für Meerschweinchen ungesund und kann das Immunsystem so schwächen, dass Tiere deswegen krank werden oder sich Parasiten breit machen. Wenn Ihr Tier dauerhaft gestresst wirkt, sollte man sich Gedanken über die Ursachen machen. Dazu muss man das →Verhalten der Tiere verstehen.

Das Immunsystem nicht unnötig belasten. Viele Krankheitserreger schwirren in der Luft herum, werden durch Niesatacken auf uns geschleudert, sitzen heimtückisch auf Handläufen, Türklinken, Toiletten usw...... Täglich muss sich unser eigenes Immunsystem mit der kompletten Armee dagegen wehren, dass Krankheitserreger in uns eindringen. Manchmal klappt das nicht, dann werden wir krank. Einige dieser Krankheiten, z. B. Hautpilze, einige Arten der Lungenentzündungen, Schnupfen können sogenannte Zoonosen sein. Das heisst, dass diese Krankheiten von Mensch zu Tier und von Tier zu Mensch übertragbar sind. Darum sollte man, wenn man selbst krank ist, den Kontakt zu den Tieren meiden um sie nicht anzustecken. Auch anniesen oder husten sollte vermieden werden.

Hygiene im Stall: Ganz klar, ein Stall ist kein Op Saal und übertriebene Hygiene ist auch nicht gesund. Aber auch  in einem Stall/Käfig muss eine gewisse Grundhygiene herrschen. Je nach Anzahl der Tiere und Stallgröße muss mindestens 1 x pro Woche ausgemistet werden. Das Ammoniak, das durch die Zersetzung von Urin entsteht, ist stark belastend für die Atemwege. Der Schutz den Schleimhäute und Flimmerhärchen bieten geht kaputt und die Eintrittspforte für Krankheitserreger ist geöffnet.

Trinkflaschen und Näpfe bieten zusätzlich Nährboden für Keime, wenn sie nicht regelmäßig gereinigt und das Wasser ausgetauscht wird. Gerade im Sommer können sich Bakterien gut vermehren und es bildet sich gerne eine Schmierschicht, die aber mit Zitronensäurelösung, aber auch mit ganz normalem Spülmittel gut entfernt werden kann. Zitronensäure hat den Vorteil, dass sie Kalkablagerungen die durch hartes Wasser verursacht werden auch mit entfernt. Auch die Röhrchen sollten mit einer dünnen Bürste gereinigt werden. Entstehende Algen sind jedoch lediglich unappetitlich, aber nicht schädlich.

Schadstoffe minimieren. Gekauftes Obst und Gemüse immer waschen, um Spritzmittel so gut wie möglich zu entfernen. Auch Obst- und Gemüse aus Bioanbau wird behandelt, es werden nur andere Mittel verwendet. Kein Gras von Straßenrändern nehmen. Schadstoffe aus Auspuffabgasen belasten es sehr, ausserdem sind diese Stellen oft mit Hundekot und Urin belastet.

Möglichst viel frische Luft und auch Tageslicht, aber keine Zugluft. Kälte schadet Meerschweinchen, die das gewöhnt sind nicht.

Nicht zu viele Tiere auf einmal aus verschiedenen Zuchten dazu kaufen. Jeder Stall hat seinen eigenen Keimpool. Werden zu viele Tiere aus unterschiedlichen Ställen dazu gesetzt, wird das Immunsystem der Tiere unnötig belastet und es kann zum Auftreten von Krankheiten kommen.

Impfungen

Zitat: 

Zur Definition des Begriffes Impfung:

Eine Impfung, auch Schutzimpfung oder Vakzination genannt, ist die Gabe eines Impfstoffes mit dem Ziel, vor einer (übertragbaren) Krankheit zu schützen.[1] Sie dient der Aktivierung des Immunsystems gegen spezifische Stoffe. Impfungen wurden entwickelt als vorbeugende Maßnahme gegen Infektionskrankheiten. Später wurden für Krebsimmuntherapien auch Krebsimpfstoffe entwickelt.

Eine vorbeugende Impfung gegen eine Infektionskrankheit beruht auf einer spezifischen, aktiven Immunisierung gegen den Krankheitserreger und wird daher manchmal auch als Aktiv-Impfung bezeichnet. Ziel der aktiven Impfung ist es, das körpereigene Immunsystem zu befähigen, auf eine Infektion mit dem Erreger so rasch und wirksam zu reagieren, dass daraus keine oder nur eine abgeschwächte Infektionskrankheit resultiert. Es wird zwischen Lebendimpfstoffen und Totimpfstoffen unterschieden, zu letzteren gehören auch Toxoidimpfstoffe. Dagegen handelt es sich bei der Passiv-Impfung (auch Heilimpfung) um eine lediglich passive Immunisierung durch Gabe von Antikörpern.

Derzeit stehen Impfungen gegen eine Vielzahl von viralen und bakteriellen Infektionskrankheiten zur Verfügung. Weitere Impfstoffe gegen einige bedeutsame Infektionskrankheiten und gegen chronische Infektionen, die Krebs begünstigen, sind derzeit in Entwicklung.

Quelle: Wikipedia

Über Sinn oder Unsinn von Impfungen bei Meerschweinchen

Kurz und auf den Punkt gebracht: Aktuell gibt es keine für Meerschweinchen zugelassenen Impfstoffe.

So der Stand Februar 2023.

Impfstoff gegen Milben?

Jemand erzählte mir einmal, dass der behandelnde Tierarzt die Meerschweinchen gegen Milben geimpft hätte. Natürlich lasse ich mich gerne eines Besseren belehren, zumal ich selbst ja keine Tierärztin bin. Darum rief ich den Tierarzt kurzerhand an, denn das interessierte mich schon brennend….eine Impfung gegen Sarkoptesräude? Das hätte sich doch unter Züchtern/Züchterinnen wie ein Lauffeuer verbreitet.
Ja, der Tierarzt verwendete doch tatsächlich den Ausdruck Impfung und bei der Frage nach dem Impfstoff sagte er: Advocate.

 Dieser „Impfstoff“ eignet sich bestenfalls für Bären. Nämlich für die Bären, die er seinen Kunden aufgebunden hat. 

Bei Advocate handelt es sich nämlich ganz sicher nicht um einen Impfstoff, sondern um ein Antiparasitikum, das zur Behandlung von Parasitenbefall eingesetzt wird. Leider beraten nicht alle Tierärzte gleich gut... Man kann auch nicht prophylaktisch gegen Milben behandeln, oder jedenfalls mach es keinen Sinn, da man auf diese Weise Resistenzen erzeugt, durch die dann eine Behandlung im Ernstfall nicht mehr wirksam wäre.

Und was ist mit Tollwut?

Deutschland gilt seit April 2008 als tollwutfrei. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Meerschweinchen, selbst, wenn es in Freilandhaltung lebt, bei einem Wildtier mit Tollwut infiziert, ist also gleich Null.

Also ist schon alleine deswegen keine Impfung erforderlich, obwohl auch für diese Impfung gilt, dass es in Deutschland keine für Meerschweinchen zugelassenen Impfstoffe gibt.

Ich habe aber Kaninchen, die müssen geimpft werden. Kann sich mein Meerschweinchen nicht mit diesen Krankheiten anstecken?

Abgesehen davon, dass man ja Meerschweinchen und Kaninchen ohnehin nicht zusammen halten sollte, kann auch hier Entwarnung gegeben werden. Denn die beiden Erkrankungen, gegen die man Kaninchen impfen kann, sind für Meerschweinchen ungefährlich. Rabbit Haemorrhagic Disease (RHD) und Kaninchenpest (Myxomatose) lassen bereits durch den Namen vermuten, dass es sich um eine reine Kaninchenkrankheit handelt.

Kann ich mein Meerschweinchen gegen Zeckenbisse impfen lassen?

Nein, es gibt weder für Meerschweinchen noch für andere Haustiere Impfungen gegen den Biss von Zecken. Es gibt diverse Antiparasitika, Spot ons oder Zeckenhalsbänder für Hunde und Katzen, die eine repellierende Wirkung haben. Das heisst, dass der Zecke der Appetit vergeht, bevor sie zubeisst.
Hierbei handelt es sich aber keinesfalls um eine Impfung, sondern um eine vorbeugende Behandlung.
Dies ist aber bei Meerschweinchen im Grunde auch nicht relevant. Das wage ich zu behaupten, da ich in einem wahren Zeckenhotspot wohne, in all den Jahren Meerschweinchen in Aussenhaltung habe und bislang etwa 3 Zecken insgesamt an meinen Meerschweinchen gefunden habe. Im Gegensatz zu meinem Hund oder den Katzen, die ohne Zeckenhalsband wahre Zeckenmagnete sind.

Und selbst wenn in seltenen Fällen mal eine Zecke in der Not an einem Meerschweinchen andockt, besteht keine Gefahr. Denn die für den Menschen gefährlichen Krankheiten wie FSME, Borreliose oder die für den Hund gefährliche Babiose konnten bisher bei Meerschweinchen nachgewiesen werden.

Zusammenfassend lässt sich also sagen: Artgerechte Haltung, nach Möglichkeit mit viel frischer Luft , Bewegungsmöglichkeiten und artgerechter, ausgewogener Ernährung ist sicher die beste und sinnvollste Vorbeugung gegen Infektionskrankheiten.
Echte Impfungen gibt es nicht für Meerschweinchen und ob diese, wie im Fall der Tollwut Sinn machen, wäre abzuwägen.

Hausapotheke für Meerschweinchenrotes Kreuz mit Meerschweinchen für Hausapotheke


Da Meerschweinchen bei artgerechter Haltung und Fütterung in der Regel nicht krankheitsanfällig sind, muss ein Hausapotheke nicht übermäßig groß sein. Bei ernsthaften Erkrankungen mus man ohnehin schnellstens einen Tierarzt/ -ärztin aufsuchen. Dennoch ist es sinnvoll, bestimmte Medikamente zu Hause zu haben, denn Haustiere werden in der Regel gerne abends oder am Wochenende krank, wenn ein Tierarzt nur schwer zu erreichen ist.

Folgende Arzneien für den Notfall sollte man zu Hause haben um Erste Hilfe leisten zu können:


SAB simplex Tropfen Blähungen
Bird Bene Bac (Pulver) Aufbau der Darmflora bei Durchfall
Desinfizierende Wundsalbe
Beaphar Puder Insektizid gegen Haarlinge, Flöhe und Pelzmilben
Wunddesinfektion flüssig (Betaisadona)
Aktivkohle bei Durchfällen und Vergiftungen
Sprühpflaster

Hautschere
Mullbinde
Leukoplast
Pinzette
Fieberthermometer
Einmalspritzen mit weitem Kanülenansatz für Zwangsernährung, zum Spülen von Wunden und zum Verabreichen von Medikamenten

Hausmittel die bei der Behandlung von Meerschweinchen unterstützend wirken

 

Karottensuppe nach Moro
Moro'sche Möhrensuppe

Nachdem ich nun schon mehrfach dieses Rezept sowohl bei unserer Hündin, als auch bei mir selbst, mit Erfolg angewendet habe, wage ich mich nun an dieses Thema in Zusammenhang mit unseren Meerschweinchen. Obwohl ich es selbst noch nie ausprobieren musste, da meine Meerschweinchen bisher keine Durchfallerkrankungen hatten.

Wenn man die große Suchmaschine bemüht, findet man im Internet diese Rezeptempfehlung meist im Zusammenhang mit Durchfallerkrankungen (Diarrhoe) des Hundes.

Selten liest man über den Ursprung, von wem und warum dieses Rezept eigentlich erfunden wurde.

Dies war wohl einst, vor über 100 Jahren, ein Arzt der Heidelberger Kinderklinik, Dr. Ernst Moro. Nach ihm wurde die Suppe auch benannt. Damals starben wohl ca. 95 % der an Durchfallerkrankungen leidenden Kinder. Im Jahr 1908 soll er gute Erfolge bei der Behandlung der Kinder mit diesem Rezept gehabt haben.  Die Sterblichkeitsrate sank.

Zum Wirkmechanismus findet man allerdings leicht abweichende Aussagen.

In unterschiedlichen Quellen werden unterschiedliche Wirkstoffe angegeben: 

  1. Ogliogalakturonsäuren
  2. Ogliosaccaride
  3. saure Ogliosaccaride

Am glaubwürdigsten erscheint jedoch Nr. 1, die Ogliogalakturonsäuren. Hierzu hat Professor Peter Josef Guggenbichler , der in Zusammenarbeit mit dem Wiener Pharmakologen Professor Johann Jurenitsch eine Arbeitsgruppe leitete, seine Ergebnisse in einem Bericht in der Deutschen Ärztezeitung vom 08.06.2011 bekannt gegeben.

So schreibt Wolfgang Kappler  in einem Artikel auf der Seite www.kritische-tiermedizin.de :

Zitat: Durchfall entsteht, wenn Bakterien oder Viren (etwa Coli-Bakterien, Salmonellen oder Rotaviren) den Darm besiedeln und bestimmte Giftstoffe freisetzen. Voraussetzung ist, dass sich der Erreger zuvor an das Organ anheftet. Da Antibiotika starke Nebenwirkungen auf die gesunden Keime haben, besannen sich die Wissenschaftler auf die altbewährten Hausmittel Apfel, Karotte, Heidel- und Preiselbeere. Aus über 100 Inhaltsstoffen fanden sie letztlich das wirksamste Kohlenhydrat. Es sind die sogenannten Oligogalakturonsäuren, die den von den Bakterien angesteuerten GAL-1-4-Gal-Rezeptor besetzen können. Diese Säuren können bereits in Konzentrationen von lediglich 0.005 Prozent Bakterien in ihrer Haftung vollständig blockieren. Da der Wirkstoff Nahrungsmittelcharakter hat, sei er chemisch-synthetischen Verbindungen überlegen. In der Nutztierhaltung werden viele Antibiotika eingesetzt, beispielsweise, um Massendurchfälle zu vermeiden. Bei Schweinen konnten wir zeigen, dass unser Kohlenhydrat die Durchfallrate auf 12 Prozent senkte, und damit den Antibiotika deutlich überlegen war," meldet Professor Josef Peter Guggenbichler von der Unversität Erlangen erst Erfolge.

In Karotten wird das wirksame Molekül erst durch (längeres) kochen, 1 -1,5 h, freigesetzt.


Hier die leicht abweichende Erklärung zur Wirkung der Suppe von Jasmin Wagner, auf der Seite www.easy-dogs.net

So oder so ähnlich findet man noch andere Quellen, dazu konnte ich aber keine wissenschaftlichen Belege finden:

Zitat: Doch wie "funktioniert" diese Suppe? Während des Kochens (deshalb ist langes Kochen wichtig) entstehen kleine Zuckermoleküle in den Karotten, die Oligosaccharide. Sie sind in ihrer Beschaffenheit den Darmrezeptoren so ähnlich, dass die Bakterien nicht an der Darmwand, sondern an den Zuckermolekülen andocken und einfach mitausgeschieden werden, statt sich "einzunisten". Je mehr und  je schneller diese Bakterien ausgeschieden werden, desto besser; so können sie sich nicht vermehren und Bakteriengifte ausschütten, die das Gewebe angreifen und so Durchfall entstehen lassen und weiter verschlimmern.

Der Unterschied in den Erklärungen der Funktionsweise besteht also darin, dass Galactose ein Monosaccarid ist und es sich lt. Erklärung 2, die ich schon häufiger gelesen habe, um Ogliosaccarid, also einen Mehrfachzucker handelt. Da es sich bei Erklärung 1 eher um die Veröffentlichung einer wissenschaftlichen Arbeit handelt, erscheint sie auf jeden Fall glaubwürdiger.

Nr. 3, die sauren Ogliosaccaride kann man, so denke ich, vernachlässigen. Darüber sind weiter keine Informationen zu finden, ich wollte es aber nicht unerwähnt lassen.

Zitat: Die akute Gastroenteritis stellt ein typisch pädiatrisches Krankheitsbild dar, wobei frühzeitige orale Rehydratation und rasche Keimelimination primäres Behandlungsziel darstellen. Die seit 1905 bekannte Karottensuppe nach Moro hat sich bis heute in der Therapie von Durchfällen im Kindesalter bewährt. An der Wirkung scheinen saure Oligosaccharide aus den Karotten beteiligt zu sein, die erst kürzlich am Institut für Pharmakognosie der Universität Wien isoliert und in ihrer Struktur geklärt wurden. Beim In vitro-Versuch konnten die Oligosaccharide die Anhaftung von pathogenen Keimen an der Darmwand inhibieren und in Kombination mit den Pektinen zur raschen Regulation von Stuhlkonsistenz und -frequenz führen.

Quelle: Österreichische Apothekerkammer
Ursprungsquelle:
Univ.-Doz. Mag. pharm. DDr. Ulrike Kastner, Südtiroler Herbstgespräche für Pharmazeuten, 2002.
Österreichische Apotheker-Zeitung ÖAZ 2/2003

Wie auch immer, wichtig ist, dass es wirkt. Das kann ich auf jeden Fall aus eigener Erfahrung bestätigen. Zum einen, weil man bei Durchfallerkrankungen jeglicher Ursache Schonkost zu sich nehmen und damit den Verdauungstrakt schonen muss, zum anderen weil, welcher Wirkstoff in der Suppe auch immer das nun sein mag, nachgewiesener Maßen gegen die pathogenen Keime wirkt. Dass es wirkt ist auch wissenschaftlich erforscht und belegt.

Laut Beschreibung bezieht sich die Behandlung ausschließlich auf bakterielle/virale Erkrankungen. Aber auch Darmparasiten oder eine Behandlung mit Antibiotika können Durchfälle auslösen. Auch hier kann die Suppe unterstützend helfen – allerdings bei allen Durchfällen wirklich nur als unterstützende Behandlung. Bei länger anhaltenden Durchfällen jeder Art muss Mensch/Tier unbedingt in ärztliche Behandlung um die Ursache abzuklären.

Diese Ursache muss dann mit den entsprechenden Medikamenten behandelt werden. Die Moro’sche Möhrensuppe hilft nur bei der Behandlung.

Was nun unsere Meerschweinchen betrifft habe ich hierzu eine Tierärztin befragt, denn ich habe bei meinen Recherchen das Rezept auch auf ihrer Homepage gefunden.

Sie antwortete mir, dass aus ihrer Sicht nichts gegen eine Zusatzbehandlung mit der Suppe bei Meerschweinchen sprechen würde, nur solle man die angegebene Menge Kochsalz auf ein Minimum, eine leichte Priese reduzieren.

Aber ich bitte euch auf jeden Fall zu bedenken, dass gerade Durchfälle jeder Art für unsere kleinen Meerschweinchen noch gefährlicher sind, als für uns Menschen oder beispielsweise Hunde. Zu schnell führen sie bei Meerschweinchen zum völligen Erliegen des Verdauungstraktes und zu totalem Kreislaufversagen. Deshalb keine Eigenbehandlung und sofort zum Tierarzt. Dann erst zusätzlich mit Suppe behandeln.

Hier nun das Rezept: 500 Gramm geschälte Karotten in einem Liter Wasser eine bis eineinhalb Stunden lang kochen und dann im Mixer pürieren. Den Brei mit Wasser auf einen Liter auffüllen und einen gestrichenen Tl Kochsalz dazugeben. Abkühlen lassen.

Die angegebenen Mengen sind für Meeris natürlich viel zu viel. Man kann das Rezept natürlich runter rechnen.

Freiwillig werden sie den Brei auch wahrscheinlich nicht fressen, das habe ich aber noch nicht ausprobieren müssen, da ich bisher keine derartigen Probleme hatte.
Aber ich denke mal, dass sie den enstprechend verdünnten Brei aus einer Päppelspritze nehmen werden, da er relativ süß schmeckt.

Auf dieser Seite habe ich die bislang beste Erläuterung dieses hochwirksamen Hausmittels gefunden: Erste Hilfe beim Hund

 


Kräuter zur Heilung von Meerschweinchen

Kräuter sind meist schon in grauer Vorzeit als Heilmittel erkannt worden und haben sich bewährt. Jedoch muss man sie mit dem entsprechenden Grundwissen und der passenden Dosierung einsetzen, denn die Natur bringt nicht nur wertvolle, sondern auch hochgiftige Substanzen hervor. Manchmal kann, in entsprechender Dosierung ein Gift auch heilen. Das selbe Gift kann bei Überdosierung aber auch tödlich sein. Deshalb darf man niemals selber herum experimentieren, sondern sollte sich zumindest in entsprechender Fachliterautur einlesen, wo die wirksamen Substanzen, toxizität und Dosierung genau erläutert werden. Ausserdem ändert sich der Wirkstoffgehalt von Pflanzen in Abhängigkeit von Jahres und Tageszeit und ist in den verschiedenen Pflanzenteilen in unterschiedlicher Konzentration vorhanden. Deshalb sollte man auch die Erntezeiten berücksichtigen.

Auch bei unseren Meerschweinchen kann die Heilkraft der Pflanzen unter Einhaltung der Behandlungsregeln nützlich sein. Ob Blähungen, Erkältungskrankheiten oder Entzündungen, gegen viele Krankheiten ist ein Kraut gewachsen.

Eine Übersicht, welche Kräuter gegen welche Leiden helfen, findet man auf meiner Seite Ernährung unter dem Kapitel →Kräuterkunde.

Die Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) ist jedoch nicht harmlos, nur, weil es als Naturmedizin gilt! "Die Natur" kann durchaus tödlich sein. Ausserdem muss man immer Bedenken: Wo eine erwünschte Wirkung ist, sind auch unerwünschte Wirkungen möglich. Sogar ein Kamillentee kann, wenn am Auge angewendet, Schäden verursachen. Ausserdem gilt Kamille als starkes Allergen. Als Mittel zur Beruhigung für den Magen- Darmtrakt und gegen Entzündungen ist er jedoch ein gutes unterstützendes Heilmittel.

Kräuter die in Form von Ätherischen Ölen angewendet werden, können ebenfalls schädlich sein und sind nur mit Vorsicht und Wissen anzuwenden. Bei Meerschweinchen keinesfalls Menthol- Kampfer- oder Teebaumöl anwenden. 


Aktivkohle

Darf in keiner Hausapotheke fehlen und ist das Hausmittel der Wahl bei der Erstversorgung bei Vergiftungen und Durchfallerkrankungen.