Geschichten von der Moppelbande
Was im Leben eines Meerschweinchens passieren kann
Wenn man mit vielen Tieren zusammen lebt, kann man auch die eine oder andere Geschichte erzählen. Diese Geschichten könnt ihr hier nachlesen. Du hast auch eine ganz besondere Meerschweinchengeschichte? Dann schreib mir doch.
Bobos Tagebuch
Vom Meerschweinchen das nicht gewachsen ist
Unser Bobo war ein ganz besonderes Meerschweinchen Von Links nach Rechts: Belladonna, Belinda und Bobo
deshalb widmen wir ihm hier eine eigene Seite.
Bobo, den wir alle liebevoll "das Bobbele" nannten, wurde am 15. Januar 2013 als eines von 3 Geschwistern bei der Moppelbande geboren.
Zunächst schien alles ganz normal zu sein. Dass er bei seiner Geburt nur 68 Gramm und damit ca. 1/3 weniger als seine Geschwister wog, war nicht weiter auffällig, das kommt immer wieder vor und wächst sich in der Regel aus. Bereits nach einer Woche merkte ich, dass mit Bobo etwas nicht stimmte. Seine Geschwister waren bereits ein Stückchen gewachsen und hatten zugenommen, aber Bobo blieb klein. Eine Kontrollwägung bestätigte den Verdacht! Bobo hatte nicht zugenommen. Eigentlich sollte er schon rund 50 g mehr auf die Waage bringen. ausserdem zeigte er keinerlei Fluchtreflexe, er lies sich einfach so aus der Box nehmen. Was war da blos los? Er war ein ziemlich kleines Häufchen
Elend und schien auch zu schwächeln.
Unser erster Verdacht: Bobo ist blind und weiß nicht,
Hallo, ich bin Bobo, aber alle nennen mich Bobbel. Ich weiß auch nicht, warum. |
was er fressen kann. Egal wie auch immer,
Bobo musste dringend gepäppelt werden.
.Vielleicht haben ihn seine Geschwister verdrängt und er konnte nicht genügend bei der Mama trinken? Auf jeden Fall brauchte er dringend Kalorien. Also bekam er zunächst mehrmals täglich, im Stundentakt, einen Brei aus Schmelzflocken und Katzenwelpenmilch. Dazu immer sein Portiönchen Benebac, damit er eine stabile Darmlora aufbauen konnte.
Zu unserer großen Freude schmeckte ihm dieses Breichen ganz vorzüglich! Er liebte auch Benebac und es war wirklich schön zu erleben, wie sich sein Appetit täglich steigerte. Waren es Anfangs nur Microportionen, so wurde daraus nach wenigen Tagen ein ganzer Teelöffel mit Brei! Jetzt konnte man anfangen, ihm zu zeigen, dass es ausser Haferbrei auch noch andere leckere Sachen gibt.
Sellerie weckte zwar nicht gerade seine Begeisterung, dafür liebte er Basilikumblätter, Apfelstückchen und natürlich Gurke.
Nach einer weiteren Woche zeigte aber der Blick auf die Waage, dass das Bobbel noch immer fast nichts zugenommen hatte. Nur ein paar Gramm hatte er zugelegt... Irgendwas stimmte da nicht. Dass er vermutlich blind sein könnte, ist die eine Sache, aber warum wächst das Kerlchen nicht?
Woche 3
Bobo geht es gut, er genießt die besondere Aufmerksamkeit und frisst gerne und verhältnismäßig viel. Es fällt aber auf, dass er zwar versucht, mit seinen Geschwistern und der Mama zu kommunizieren, aber er sitzt oft abseits von den Anderen. Dabei scheint er sich aber in dem abgetrennten Abteil ganz gut orientieren zu können. Der Verdacht, dass er völlig blind ist, erhärtet sich.
Woche 7:
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Bobbels Haare sind nun schon ein Stückchen gewachsen. Er selbst aber nur sehr wenig. Das aktuelle
Gewicht ist 106 Gramm. Wir zählen
jedes Gramm. Er kommt nach wie vor gut zurecht. Auf dem Foto sieht man Bobo (rechts) im Vergleich mit dem neugeborenen Captain, der schon bei seiner Geburt 110 g wog. Nur weil das Fell von Bobbele jetzt doch schon ein Stückchen gewachsen ist, sieht er größer aus.
Ein Tierarzt den wir privat kennen meinte, dass diese Wachstumsstörung einfach eine Laune der Natur sei. Möglicherweise eine Störung der Hirnanhangdrüse? Ein Gendefekt? Wir wissen es nicht. Jedenfalls ist er total süß.
Schreck in der Morgenstunde! Bobo saß plötzlich am ganzen Körper zitternd in seiner Box. Mir blieb
fast das Herz stehen, ich dachte, jetzt ist es soweit...
Aber nein, was war denn jetzt los? Bobo versucht zu laufen, aber sein hinteres rechtes Beinchen steht unnatürlich weg... Bei der Untersuchung stellte ich fest, dass das Beinchen gebrochen ist. Unser Tierarzt bestätigte das und meinte aber, dass man das nicht schienen könne... Es muss von alleine verheilen. Armer Bobo! Ich erzählte ihm, dass Bobbele kleinwüchsig ist und wie alt er bereits ist. Er hörte ihn ab und stellte fest, dass er wohl einen schweren Herzfehler haben müsse...Möglicherweise ein Loch in der Herzscheidewand...
Ob dies ursächlich mit seiner Kleinwüchsigkeit in Zusammenhang steht, ist nicht gesichert, eher unwahrscheinlich. Man kann auch gar keine Prognose abgeben, wie alt er mal werden wird. Aber solange es ihm gut geht, soll er sein Leben bei uns genießen. Natürlich hat er einen Sonderstatus, aber jetzt muss er von seiner "Oma" Angelina getrennt werden. Er soll sich nicht viel bewegen und hat auch große Schmerzen. Selbstverständlich bekommt er Schmerzmittel, in Microportionen. Er musste die ersten Tage gut gepolstert in einem Schuhkarton sitzen. Freiwillig hätte er sich ohnehin nicht bewegt. Nach ein paar Tagen konnte er dann in einen alten Hamsterkäfig umziehen, in dem er jetzt vorläufig bei uns im Esszimmer wohnt. Dort können wir ihn bestens versorgen und gut überwachen.
Woche 8:
Bobbel geht es wieder besser. In seinem kleinen Hamsterkäfig findet er sich gut zurecht und er fängt langsam auch an, sich zu bewegen. Die Schmerzen scheinen nicht mehr so schlimm zu sein. Er zeigt trotz seines Handycaps einen guten Appetit und fordert lautstark unsere Aufmerksamkeit. Es tut mir so fürchterlich leid, dass er so alleine sitzen muss. Deshalb wird er besonders verhätschelt. Vielleicht kann er ja in einer Woche wieder mit seiner "Oma" Angelina zusammen ziehen. Die verstand sich eigentlich recht gut mit ihm und er hatte natürlich seinen Babybonus bei ihr.
Die heutige Gewichtskontrolle hat ergeben, dass er zugenommen hat! Er wiegt jetzt 134 g! Und vielleicht ist er auch ein winziges Stückchen gewachsen?
Woche 11:
Seit einer Woche sitzt unser Bobbele jetzt bei Toblerone, einem Frühkastraten. Dieser musste wegen einer Abszessoperation jetzt auch nach drinnen umziehen und damit beide nicht so alleine sind, habe ich sie zusammen gesetzt. Bobo's Beinchen geht es wieder besser und Tobi ist ohnehin ein eher gemütlicher Charakter. Zudem ist er wegen des Abszesses sehr ruhig. Die Beiden verstehen sich super und es ist einfach zu schön, wie die Zwei zusammen kuscheln. Ich denke, die Beiden werden auch künftig zusammen wohnen. Bobo ist immer noch so klein wie ein Neugeborenes, das aktuelle Gewicht ist 146 g....
Woche 12:
Normalerweise würde man ja bei einem 12 Wochen alten Angorameerschweinchen jetzt sagen: Du bist aber groß geworden! Bei Bobbele heisst das: Du bist aber wuschelig geworden! Eine richtige Plüschkugel ist er. Das Fell ist ja doch ein gutes Stück gewachsen und so sieht er jetzt eher aus wie ein explodierter Handfeger. Es ist schon ein seltsamer Anblick, ein so kleines Angorameerschweinchen mit so langem Fell zu sehen. Es geht ihm nach wie vor gut und das Herz scheint stärker zu sein, als bislang befürchtet. Seine Fraktur am Beinchen ist ganz gut verheilt und er kann sich scheinbar schmerzfrei bewegen. Was uns aber alle sehr rührt, ist sein inniges Verhältnis zu Toblerone. Die beiden kuscheln den ganzen Tag zusammen, so dass man meinen könnte, dass sie aneinander kleben. Sowas habe ich noch nie gesehen, in den ganzen Jahren meiner Zucht nicht. Das ist wirklich süß!
Bobo kann übrigens was Neues. Von unseren Langzeiturlaubern hat er quieken gelernt und nun sitzt der kleine Kerl in seinem Käfig und sobald er ein Geräusch hört, das Futter bedeuten könnte, mandelt er sich auf und quiekt aus Leibeskräften, wie ein Großer!
Woche 13:
Das Experiment: Nachdem leider unser Urmel letzte Woche verstorben ist, sitzt unser Kasimir alleine. Das soll und darf nicht sein. Toblerone geht es nach seiner Abszessbehandlung wieder gut, er und Bobo sind dicke Freunde geworden. Draussen klopft jetzt endlich der Frühling an die Tür und deshalb wage ich das Experiment, mit Kasimir, Bobo und Toblerone eine Wohngemeinschaft zu gründen. Am Montag sind die 3 zusammen in eine Wohnetage gezogen. Wegen Bobos Blindheit darf es nur eine Etage sein. Aber da Bobo auf Grund seiner geringen Körpergröße ja eher ein "Meerhamster " ist, wird das nicht so problematisch sein.
2 Tage später: Das Experiment ist gelungen. Nach den anfänglichen Begrüßungsritualen zwischen Toblerone und Kasimir (Bobo war dabei eher aussen vor) klappt es sehr gut in der 3-er WG. Mir kommt es aber so vor, als würde Bobo von Kasimir eher "übersehen" oder nicht als Meerschweinchen anerkannt... Nach dem Motto: "So einen Winzling kann man doch nicht ernst nehmen." Das ist interessant. Aber Bobo lässt sich davon nicht unterkriegen. Er und Toblerone kleben nach wie vor zusammen und auch die Mahlzeiten werden gemeinesam mit Kasimir und Toblerone eingenommen. Es ist schön zu sehen, dass Bobo trotz seiner Besonderheiten einfach von den anderen Meerschweinchen angenommen wird. Das Gewicht ist übrigens mit derzeit knapp 140 g unverändert gering und er ist nach wie vor nicht gewachsen.
Aber ansonsten scheint er gesund und munter zu sein und wirkt keineswegs wie ein herzkrankes Meerschweinchen.
Woche 14:
Bobbele hat sich trotz seiner immer noch extrem kleinen Körpergröße entwickelt und die Proportionen sind eigentlich gut. Durch das Fellwachstum sieht er aber zwischenzeitlich aus, wie ein fast erwachsenes Angorameerschweinchen.Aber er ist immer noch nicht viel größer als ein neugeborenes Meerschweinchen. Er ist so ein süßes Fellknäul und mittlerweile benimmt er sich auch wie ein Meerschweinchen. Wir hätten das vor 2 Wochen noch nicht gedacht, aber zwischenzeitlich hat er nicht nur gelernt lautstark nach Futter zu quieken, sondern er kann mittlerweile sogar mit den Zähne klappern, wenn ihm etwas nicht passt. Beim heutigen Fotoshooting hat er mir deutlich gezeigt, was ihm nicht gefällt.
Woche 15:
Seit Bobo mit Kasimir und Toblerone zusamen ist, blüht er so richtig auf! Langsam entsteht auch der Eindruck, dass er, entgegen dem anfänglichen Eindruck, gar nicht so blind ist. Jedenfalls ist er viel munterer geworden und bewegt sich so sicher auf seiner Etage, eckt nirgendwo an und findet zielsicher den Eingang vom Häuschen, dass wir jetzt daran zweifeln. Neuerdings zeigt er sogar Fluchtreflexe. Kann es wirklich sein, dass sich ein blindes Meerschweinchen mit den verbliebenen Sinnen so gut orientieren kann?
Jedenfalls ist er ein hübsches, winziges Meerschweinchen geworden.
22.04.13
Das ist heute der letzte Eintrag in Bobos Tagebuch. Bobo ist heute für immer eingeschlafen.
Sicher wussten wir, dass er nciht alt werden würde. Trotzdem wollten wir es in Anbetracht seines munteren Wesens nicht wahrhaben. Schlaf gut, kleiner Bobbel.
Bobo Revival - Es gibt noch mehr Zwerge
Erinnert ihr euch noch an Bobo, das Miniaturmeerschweinchen das einfach nicht wachsen wollte? Am 22.04.2014 habe ich Bobos Tagebuch für immer geschlossen, weil er leider sehr jung verstorben war. Aber anscheinend ist doch nichts für immer, denn man will es kaum glauben, da denkt man, dass Bobo ein einmaliger Fall, ein Schreibfehler in der DNA dieses kleinen Kerlchen war, aber von Kleinwüchsichkeit bei Meerschweinchen scheint es mindestens noch einen 2. Fall zu geben.
Bereits vor einiger Zeit erhielt ich von Jemandem die Nachricht, dass sie über ihre Google Suche nach Kleinwüchsigkeit bei Meerschweinchen auf Bobos Tagebuch gestoßen sei.
Also ergänze ich hiermit Bobos Tagebuch , um euch vom kleinen Floh zu berichten.
16.12.16
Floh, oder ursprünglich Erdfloh, so heisst das kleine Schweinchen, das zusammen mit 2 Geschwistern am 06.09.16 geboren wurde. Die Mama war ein Notmeerschweinchen, das trächtig von einer lieben Frau aufgenommen wurde. Zunächst schien, wie bei unserem Bobo auch, alles normal zu sein. Leider verstarb die Mutter bald nach der Geburt und die Babys mussten gepäppelt werden. Eines der Geschwister war ja bereits tot zur Welt gekommen, ein weiteres verstarb nach ein paar Tagen. Übrig blieben Erdfloh und sein Bruder.
Floh sah von Anfang an etwas "struppig" aus, schien nicht ganz so gut entwickelt zu sein. Nach ein paar Tagen sah man schon, dass sein Bruder sich normal entwickelte, größer wurde und an Gewicht zulegte. Floh aber nicht. Ausserdem konnte er Nahrung nur schlecht zu sich nehmen. Er musste gepäppelt werden und wird es heute noch. Eine leichte Kieferanomalie macht ihm das Fressen schwer, so wird er mit pürrierter Kost und Haferflocken gefüttert. Salatblätter und andere weiche Fasern kann er aber fressen.
Aber: Bis jetzt geht es ihm scheinbar gut und im Gegensatz zu Bobo scheint sein Herzchen stabil zu sein.
Das ist der kleine Floh:
Er hat eine auffällig längliche Kopfform und die stark ausgeprägten Stehohren. Das unterscheidet ihn von Bobo
Aktuell wiegt er konstant 140 g.
Hier ist er mit seinem Bruder zu sehen, der deutlich größer ist.
Eule ist verschwunden...
An diesem Morgen bekamen wir noch vor dem Frühstück gleich eine wunderbare Überraschung serviert: Angelina und Soraya hatten beide in dieser Nacht geworfen. Angelina hatte 5 kleine Mäuschen in ihrem Haus und Soraya 4 Babys. Traumhaft schöne Babys, da geht einem das Herz auf. Dass nach 2 Geburten in einem Stall der Käfig gereinigt werden muss, versteht sich für mich von selbst. Also ran an`s Werk.
Unter der alten Einstreu fand ich dann noch ein 6. Baby von Angelina, es war leider tot. Das kommt leider immer wieder mal vor. Also habe ich mich nach den Reinigungsarbeiten frisch an`s Werk gemacht und die Babys gewogen, registriert und fotografiert. Danach habe ich sie ganz sicher ALLE wieder in den Käfig gesetzt. Es standen noch andere Dinge an, die zu erledigen waren und nach ca. 1 Stunde wollte ich wieder nach den Babys sehen. Was war denn jetzt los? In der frischen Einstreu ein relativ großer, satter Blutfleck. Zunächst dachte ich, dass eine der beiden Mütter eine Nachblutung hätte. Aber als ich sie untersuchte, war weiter nichts auffällig. Plötzlich hatte ich da so ein komisches Gefühl im Bauch, und hob das Häuschen in dem die Babys saßen hoch. Mir fiel sofort auf, dass Eule, so hatte ich sie getauft, fehlte. Auch unter dem andern Häuschen war nichts zu sehen. Nicht im restlichen Käfig, nicht im Auslauf, nirgendwo war Eule. Nur der Blutfleck am "Tatort". Kannibalismus ??? Mein Schmuseschwein Angelina ? Sie war doch immer eine gute Mutter! Was war geschehen - war sie möglicherweise überfordert, weil sie so viele Babys gleichzeitig um sich hatte - die von Soraya waren ja auch noch da- und ist völlig ausgerastet? Ich konnte es nicht verstehen. Man kann sich vorstellen, welche Gedanken mir durch den Kopf gingen. Vor allem fand ich es unlogisch, dass das bereits verstorbene Baby unberührt war, und ein augenscheinlich gut lebensfähiges Baby wurde gefressen. Sie war ja nicht mal die Kleinste im Wurf. Das Fliegengewicht Esprit mit knapp 50 g war nämlich noch munter. Am selben Abend hatte ich Angelina mit den restlichen 4 Jungen bei mir auf dem Schoß, weil ich mir dachte, dass es bei dem Fliegengewicht Esprit hilfreich wäre, wenn ich sie ein bisschen zusätzlich mit Welpenmilch päpple - vor allem mit dem Gedanken im Kopf, dass die Mutter wegen der Überlastung nochmals ausrasten könnte. Ich wollte die 5 gerade in den Käfig setzen, habe das Kistchen mit der Familie auf den Boden vor dem Käfig abgestellt, da wird die Mutter total unruhig und will wegrennen, rastet irgendwie aus. Ich habe sie dann, so gezappelt wie sie hat, ganz schnell in den Käfig gesetzt und die 4 Babys dazu. Dann war es zwar etwas unruhig im Gehege, aber nichts weiter auffällig. Am nächsten Morgen wollte ich einer Freundin die Babys zeigen. Ich voran, ging in Richtung Wohnzimmer und sah ein Baby außerhalb des Geheges Richtung Käfig rennen. Zuerst dachte ich, dass eines von den Verbliebenen ausgebüchst sei. Als ich es dann gefangen hatte, sah ich, dass es die tot geglaubte Eule war! War die kleine Maus ( auch so ein Leichtgewicht von 60 g), irgendwie durch das Gitter geschlüpft und hatte sich wohl in den (mit kleinen Meerschweinchenäugelein betrachtet) unendlichen Weiten unseres Wohnzimmers verlaufen. Also kein Kannibalismus, nur eine kleine Ausreisserin (Gott sei Dank, ich habe schon schwere Zweifel gehabt, ob Meerschweinchen wirklich Veganer sind ;-) ) ! Der größere Blutfleck muss wohl tatsächlich eine Nachblutung gewesen sein. Meerschweinchen gut - Alles gut.
Das EM-Fanschwein
Moppel, eigentlich hieß er Sureprise, war gerade an diesem Tag kastriert worden. Darum saß er in "Quarantäne" im hygienisch mit Tüchern ausgelegten Zimmerkäfig. Das gefiel ihm nicht so sehr, denn ihm war alleine furchtbar langweilig und er fühlte sich einsam. Als wir Zweibeiner am Abend versammelt vor dem Fernseher saßen, um uns das EM Spiel Deutschland-Portugal anzusehen, saß Moppel immer noch in seinem Käfig. Als es dann beim Spiel richtig zur Sache ging, und wir unser erstes Tor -dank Schweinsteiger- bekamen, quiekte er richtig laut im Käfig los. Wir amüsierten uns, hielten es aber eher für ein Aufforderung, dass wir uns mit ihm beschäftigen sollen. Aber bei jeder Torchance und bei den beiden anderen Toren quiekte Moppel jedes Mal so laut, als würde er wirklich verstehen, was da vor sich ging. Wahrscheinlich wurde ihm nur das Gegröle der Fans im Fernseher zu laut, aber lustig war es schon. Vielleicht ist er ja auch wirklich ein echtes Fussballschwein?
Meerschweinchenwolle - ein wertvoller Rohstoff
Kaum war das Gemetzel (Haare schneiden) beendet, läutete auch schon die Kirchturmglocke. Mittagszeit, Zeit das Essen zuzubereiten.Also habe ich draussen alles stehen und liegen gelassen. Alle Friseurutensilien und die abgeschnittene Meerschweinchenwolle. Durch die Terassentüre konnte ich alles sehen. Plötzlich sah ich ein Blaumeisenmännchen, das zielstrebig auf dem Tisch landete.
Von dort aus flog es zu dem Häufchen abgeschnittener Meerschweinchenhaare und flog mit einem ganzen Schnabel voll zu Nistkasten. Scheinbar war Frau Meise sehr begeistert,
von dem hochwertigen und kuscheligen Nistmaterial. Denn sie schickte ihren Gatten noch ein paar Mal zum "Baumarkt" um noch mehr zu holen. Auch die vom Winde verwehten Reste hat er in den folgenden Tagen noch fleissig eingesammelt. Die Meisenbabys werden es in diesem Jahr wohl besonders kuschelig haben. Wir werden auf jeden Fall in Zukunft immer zur Paarungszeit der Meisen unseren Meerschweinchen die Haare schneiden.